Der textwerker24-Blog rund um das geschriebene Wort.

Hier wird immer mal wieder gebloggt.

1. August 2016 Kurz und knackig

Zwei, die wie füreinander gemacht sind: das Texten und das World Wide Web. Ein echtes Dream-Team, weil das eine – die Tätigkeit – wie gemacht ist für das andere – das Medium. Beiden gemeinsam ist, dass sie es kurz, knackig und auf den Punkt mögen. Dafür braucht es beim Texten, ebenso wie beim Schreiben, eins: Regeln. Sie stellen sicher, dass wir unsere Leser mit einem ansprechenden statt ausufernden Text versorgen. Das gilt für Blogbeiträge und Produkttexte ebenso wie für die Beschreibung von Dienstleistungen. Was Internetnutzer eint, ist der Wunsch nach einem gut strukturierten Text, der möglichst auf den ersten Blick erfasst werden kann. Erst dann wird der Leser auch bereit sein, tiefer einzusteigen.

Der Nutzer möchte informiert baden gehen.

Zunächst dürfen wir davon ausgehen, dass unser Leser kurz zuvor noch ein Interessent oder ein Suchender war; je nachdem, ob er einem Querverweis gefolgt ist, eine Suchmaschine bemüht oder auf eine eingeblendete Werbung geklickt hat. Angesprochen haben ihn ein Bild, ein Text oder eine Text-/Bild-Kombination. Nehmen wir einmal an, das Objekt der Begierde sei ein Swimmingpool für den Garten. Ganz gleich, ob der Nutzer nun auf einer Portalseite oder Landing Page ankommt: Er möchte hier genau die Informationen erhalten, wegen derer er sich auf den Weg gemacht hat. Das bedeutet, dass der aufblasbare Swimmingpool jetzt neben dem Preis weitere hard facts wie Fassungsvermögen, Wassertiefe, Aufstellungsort, Infos zu Pflege und Wartung etc. herausrücken muss. Das darf gerne der Übersicht halber als spröde Aufzählung geschehen. Sollte der Pool neben dem Standardfarbton Hellblau aber auch in Orange erhältlich sein, wäre das schon ein echter USP – und der sollte nach Herzenslust „vertextet“ werden; ebenso wie jedes andere Detail, das den Pool von den Produkten seiner Wettbewerber unterscheidet. Gerade Produktseiten unterliegen zwar zunehmend dem strengen Reglement eines CMS oder Shop-Systems, womit die Zeichenanzahl von Texten strikt vorgegeben ist, doch sollte gerade dieser Umstand des Texters Kreativität fördern. Verdichtetes Texten heißt dann das Motto, um die Botschaft(en) noch direkter auf den Punkt zu bringen.

Konzeptionell denken

Erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen werden auch dann nicht verständlicher, wenn auf einer einzigen Seite alles untergebracht ist, was das Produkt/die Dienstleistung an verfügbaren Informationen hergibt. Deshalb ist es günstig, wenn ein guter Web-Texter auch immer ein Konzeptioner ist – und Einfluss darauf nehmen kann, welche Art von Informationen auf welche Weise auf genau dieser einen Seite präsentiert werden soll. Fallstudien, Anwenderberichte, Datenblätter etc. sind oft Kandidaten für die zweite Reihe und müssen nicht im Fließtext der Zielseite aufbereitet werden.

Das brauchen wir nicht.

Noch einmal: Leser mögen es, wenn sie Inhalte schnell und übersichtlich erfassen können, wenn sich der Text flüssig liest und in Stil und Tonalität so aufgebaut ist, dass das Lesen nicht nur Spaß macht, sondern vor allem die Infos liefert, die gesucht werden.
Keine Chance also für:
– Schachtelsätze: Kurze Sätze sind gewünscht, keine Nebensätze. Fast jeder Satz kann gekürzt werden, ohne die inhaltliche Aussage zu verändern. Einfach mal ausprobieren.
– Füllwörter: eigentlich, also, auch, aber, allerdings, gewiss etc. dürfen in der Tastatur steckenbleiben.
– Passiv: Schreibt aktiv!
Mehr Hinweise auf Unnötiges und Überflüssiges gibt’s an anderer Stelle in diesem Blog.

Knapp, kernig, klar: So soll es sein.

  1. Fünf hilfreiche Tipps für gute Web-Texte:
    Die Botschaft wird ganz nach oben bzw. nach vorne gepackt und in kurzen, verständlichen Sätzen formuliert.
  2. Headlines und Sublines geben dem Text Struktur: Sie sollten jedoch nicht inflationär genutzt und nur dann eingesetzt werden, wenn dem nachfolgenden Absatz eine berechtigte Informationsdichte innewohnt.
  3. Satzzeichen, hurra! Gedankenstrich, Semikolon, Doppelpunkt freuen sich im Web über ihre Renaissance. 
  4. Auch Auflistungen sind echte Seiten-Freunde, da sie Inhalte übersichtlich präsentieren.
  5. Wichtige Aussagen können in einem passenden Layout, z. B. in einer farbig hinterlegten Info-Box o. Ä., präsentiert werden.

Futter für die Suchmaschine

Bis hierher alles richtig gemacht? Dann sind wir schon ganz nah dran an den Content-Marketern, die wir mit keyword-affinen Texten glücklich machen. „SEO versus Buchstabierkunst“ war gestern, „nach SEO ist vor SEO“ trifft es schon eher. Originärer Content wird goutiert, Keyword-Stuffing ist dagegen verpönt. Was Google derzeit von uns Textern will, ist in dem aktuellen Artikel „Texter-Tipps fürs Google-Ranking“ nachzulesen. Und dann kann’s schon losgehen mit neuen wunderbaren Worten fürs Web …

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