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18. August 2014 Eine Lanze für die Stille(n)

Wir wissen es nicht, nehmen aber einfach einmal an, dass die Arbeitswelt von Darwin, Einstein, Gandhi, Chopin, von van Gogh oder Bill Gates weit weniger hektisch, weniger umtriebig, weniger laut war. Laut nicht im Sinne von Lärm, sondern allgemein von Ablenkung. Großraumbüros, Digitalisierung und ein hochgetakteter Arbeitsrhythmus zwingen zu Dauerpräsenz und einer Wachheit, die in einem dichten Arbeitsalltag kaum durchgängig zu halten ist. Wer hier nicht untergehen will, hat sich stets aufs Neue zu behaupten. Dass man dabei aber durchaus nicht als Marktschreier auftreten und stets in vorderster Reihe kämpfen muss, das beschreibt die Amerikanerin Susan Cain in ihrem Buch Still: Die Kraft der Introvertierten (Goldmann Verlag 2013, ISBN-13 978-3442157648). Es ist ein lesenswertes und wertungsfreies Plädoyer für alle, in einer Gesellschaft der lauten Ichs den eigenen Weg zu finden, in Arbeitswelt, Privatleben, Schule, Ausbildung oder Uni. Und die Erkenntnis, dass die Geniestreiche von Darwin bis Gates meist im Stillen entstanden sind.

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