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9. Dezember 2015 Wortschätze

Alle Jahre wieder werden neben den sogenannten Unwörtern auch die Wörter der vergangenen zwölf Monate gekürt. Orientieren wir uns an diesen Kategorien, so gebührt dem „Wischkästla“ im regionalen Kontext sicher ein vorderer Rang. „Der Begriff beschreibt das Smartphone anhand seiner Form und Handhabung in einer Klarheit, die für alle verständlich ist und dem Gegenstand jede Abgehobenheit nimmt“, begründet die Jury des ersten oberfränkischen Dialekt-Wettbewerbs ihre Entscheidung. Weniger bedeutungs- und inhaltsklar ist das „Erwartungsland“, das im Wortsinn 2015 flächendeckend Eingang in den Sprachgebrauch gefunden hat: wahlweise Bau(ten), der Wolf oder die EU werden von ihm erwartet. Vom reinen Begriff zum Phänomen zu werden, das gelingt nur wenigen Wortschöpfungen: Die loriotsche Steinlaus hat es geschafft, als sie 1983 vom Pschyrembel, dem medizinischen Wörterbuch, als fingierter Lexikonartikel in das Nachschlagewerk aufgenommen wurde.

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